Pfarrkirche Oberleutasch

Oberleutasch

Pfarrkirche „St. Magdalena“ in Oberleutasch

Die Pfarrkirche „St. Magdalena“ in Oberleutasch wurde bereits 1190 vom Augustinerchorherrenstift Polling bei Weilheim erbaut. Dieses hatte das Grundstück von Bernhard von Weilheim, der größere Grundbesitze im Tal sein Eigen nannte, erhalten.

Dieses erste Gotteshaus hatte 9,5 Meter in der Länge und 5,75 Meter in der Breite und erhielt im 13. Jahrhundert das Begräbnisrecht und das Recht zur Spende der heiligen Sakramente. Ein namentlich erwähnter Seelsorger scheint erstmals 1460 auf. Pater Lukas war dieser erste „bekannte“ Leutascher Pfarrer. Nach mehreren Vergrößerungen erfolgte 1820/21 ein kompletter Neubau, der der Pfarrkirche in Oberleutasch ihr heutiges Aussehen verlieh. Der massige, kaum gegliederte Baukörper und die leicht geschweifte Dachkonstruktion mit dem Turm, der noch vom Vorgängerbau stammt, lassen das Gebäude nicht wie eine typische Tiroler Kirche aussehen.

Das Innere stellt sich als ein geräumiger Saalraum mit Volltonne ohne Stichkappen und umlaufendem, geradem dorischem Gesims dar. Ein runder, hoher Chorbogen trennt das Presbyterium vom Schiff. Der stattliche, klassizistische Hochaltar stammt aus der Marienpfarrkirche in Benediktbeuren, die im Jahr 1805 abgebrochen wurde. Das Hochaltarbild, es stammt von Leopold Pullacher aus Telfs, stellt die Hl. Magdalena beim Salben der Füße des Herren dar. Das Deckengemälde im Presbyterium zeigt die Verehrung der Hl. Eucharistie in drei Bildern: rechts den Manna-Regen, links die wunderbare Brotvermehrung und in der Mitte erhält die Hl. Büßerin Magdalena die Kommunion in der Wüste.

Der viersäulige Altar schließt nach oben hin in zwei steil aufsteigenden Voluten. Flankiert von Engeln schließen sie eine Schnitzgruppe der Heiligsten Dreifaltigkeit ein. Die spätbarocken Bischofsfiguren, der Hl. Kassian (Bischof von Brixen) und der HI. Bonifazius (Bischof und Missionar der Germanen) sowie unterhalb die Bischöfe St. Martin von Tours und St. Nikolaus von Myra ergänzen das Gesamtbild.

Obwohl man nur an der Südseite und neben dem Altar große Fenster findet, wirkt der Kirchenraum sehr hell und freundlich, sicherlich auch durch die farbenfrohen, typisch klassizistischen Fresken, die das Leben der Hl. Magdalena zum Inhalt haben. So stellt das Deckengemälde im Kirchenschiff rechts den Tod und die Auferstehung der Kirchenpatronin dar und der Hl. Erzgengel Michael mit dem Flammenschwert verbannt die Sieben Hauptsünden in einem Wolkenstrudel in die Hölle. Links wird die Landschaft von Leutasch mit Erntesegen dargestellt. Weitere Wandbilder mit alttestamentarischen Szenen, wie die Gesetzgebung Moses, die Jakobsleiter, die eherne Schlange und die Opferung des Isaaks durch Abraham, schmücken die nordseitige, fensterlose Langhaus- und Chorwand.

Die älteste der vier Glocken ist der Kirchenpatronin geweiht und trägt die Jahreszahl 1482. Die Kirchenorgel stammt von Franz Weber aus dem Jahr 1893 und sie wurde 1993 generalüberholt.

Die Pfarrkirche Oberleutasch wurde 1972 restauriert, eine weitere Außenrenovierung erfolgte 2006. In den Jahren 2012 und 2013 wurde die Pfarrkirche renoviert und im April 2013 wurde der neue Altar und Ambo feierlich durch Bischof Manfred Scheuer eingeweiht.

Am rechten Seitenaltar ist der Hl. Josef aus dem Jahre 1824 von Leopold Puellacher sichtbar.

Die Darstellung zeigt Josef auf einer Wolke schwebend, begleitet von einem großen und zwei kleinen Engeln, die seine Attribute tragen: Zimmermannswinkel, Nagel, Lilie und einen blühenden Stab.

Über ihm erscheint das Bild der Vision: Gott Vater, Jesus und der Heilige Geist thronen auf einem Licht- und Wolkenthron. Darunter ein leerer Thronsessel als Symbol für die Entäußerung und Menschwerdung des Sohnes Gottes.

Dieses Altarbild wurde am rechten Seitenaltar am Festtag des Hl. Josef, 19. März 2016, angebracht und von Mag. Roland Buemberger wieder eingeweiht.

„Geht alle zu Josef, dem Vater der Armen, er stillet den Kummer, er heilet den Schmerz; sein Vaterherz glühet von Lieb und Erbarmen. Fehlt innig und öffnet ihm kindlich das Herz, fleht innig und öffnet ihm kindlich das Herz.“ (1. Strophe des Josef-Liedes)

Am linken Seitenaltar ist ein Marienbild von Heinz Thaler aus dem Jahre 1946 sichtbar. Die Darstellung zeigt Maria samt anschmiegendem Jesuskind auf einem Wolkenbausch über die Oberleutascher Pfarrkirche schweben. Zwei Putten (nackte Kindergestalten) halten den Mantel Mariens. Auf der Wiese knien zwei Engel mit Krone bzw. Dornenkrone.

Dieses Altarbild wurde wieder am linken Seitenaltar angebracht und am Hochfest „Maria Empfängis“ am 08. Dezember 2016 enthüllt und gesegnet.

Diese „Verkündigungsgruppe“ mit Erzengel Gabriel und Maria befindet sich auch immer wieder in unserem Altarraum.

Erzengel Gabriel: „Wo zeigt sich Gott? – Gott zeigt sich in der Liebe!“ – Maria hat Gottes Liebesangebot erkannt und angenommen und ist dadurch ein Bild für die Liebe zu uns Menschen geworden.

Unsere im letzten Jahr neugestalte Weihnachtskrippe wurde um zwei Engel, die sich im Dachboden des Widums befanden, erweitert.

Kniend und betend wachten sie über unser Jesuskind. Viele waren sichtlich der Engel gerührt. Vielleicht können wir weiterhin unsere Darstellung der Weihnachtsbotschaft erweitern!

Kapellen in Oberleutasch

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